Maria Sibylla Merian
Maria Sibylla Merian war eine Naturforscherin und Künstlerin.
Sie kommt 1647 als Tochter des bekannten Kupferstechers Matthäus Merian zur Welt. Nach dem Tod ihres Vaters heiratet die Mutter den Blumenmaler Jacob Morell (auch “Marrel”). Ein Glücksfall, denn er setzt sich sehr für Maria Sibyllas künstlerische Ausbildung ein, was damals für Mädchen und Frauen nicht einfach ist. Schon mit 11 Jahren fertigt sie erste Kupferstiche an und beginnt, Raupen zu beobachten und deren Metamorphose aufzuzeichnen.
Mit 18 Jahren heiratet sie den Maler Johannes Andreas Graff. Die beiden ziehen nach Nürnberg und bekommen zwei Töchter. Maria Sibylla betreibt weiterhin ihre Forschung, unterrichtet Frauen im Sticken und Malen und veröffentlicht erste Bücher mit ihren Kupferstichen, wie „Neues Blumenbuch ” und „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung “.
Letzteres stieß auf großes wissenschaftliches Interesse und machte Merian überregional bekannt. Es ist hier sogar online zu lesen:
=> Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung”
Nach 20 Ehejahren trennt sich Maria Sibylla von ihrem Mann und reist mit Mutter und Töchtern ins niederländische Friesland. Dort sieht sie erstmals Pflanzen und Insekten aus Surinam , einer damals niederländischen Kolonie nördlich von Brasilien. Die Faszination lässt sie nicht mehr los.
Unterstützt von der Stadt Amsterdam reist sie 52-jährig mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea nach Südamerika. Maria Sibylla Merian wagt die abenteuerliche Reise in die neue Welt hundert Jahre früher als Alexander von Humboldt .
Sie sammelt und zeichnet dort zwei Jahre lang tropische Schmetterlinge und Insekten. Gemeinsam mit ihrer Tochter entwickelt sie eine Systematik der Schmetterlinge, die bis heute gültig ist.
Zurück in Amsterdam gibt Maria Sibylla einen Prachtband mit ihren Forschungsergebnissen heraus, der weltberühmt wird.
1717 stirbt sie im Alter von 69 Jahren.
Ihr Name bleibt jedoch lebendig: Ihr Abbild befand sich in den 1990er Jahren auf dem 500-D-Mark-Schein und einer Briefmarke der Bundespost. Auf der Venus ist ein Krater nach ihr benannt und das deutsche Eisrand-Forschungsschiff trägt den Namen der Frankfurterin.
Mehr:
- Emma: Maria Sibylla Merian (sehr ausführlich und interessant geschrieben)
- wissen.de – Die Schmetterlingsfrau
- spektrum.de – Merian, die Schmetterlingsfrau
- Max Planck Gesellschaft – Pionierin der Insekten
- Deutschlandfunk: Biografie „Maria Sibylla Merians Reise zu den Schmetterlingen“
- Conversation.com: Hidden Women in History (engl.)
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