Fanny Hensel
Fanny Hensel (Fanny Cäcilie Mendelssohn Bartholdy)
geb. 14. November 1805 in Hamburg, gest. *14. Mai 1847 in Berlin
war die Tochter von Lea und Abraham Mendelssohn.
Schon mit 13 Jahren spielt Fanny ihrem Vater zum Geburtstag alle 24 Präludien aus dem „Wohltemperierten Klavier” von Johann Sebastian Bach auswendig vor. Ihr Klavierlehrer schreibt später an Goethe, sie spiele wie ein Mann. Ein größeres Lob kann es für eine Frau damals kaum geben!
Im Hause der Bankiersfamilie Mendelssohn Bartholdy werden sonntags halböffentliche Konzerte für bis zu 300 Gäste gegeben, die „Sonntagsmusiken”. Zu den Geladenen gehören Berühmtheiten wie Clara Schumann, Franz Liszt und Heinrich Heine. Hier darf auch Fanny ihre eigenen Kompositionen vortragen.
Aber ihr Vater und ihr Bruder machen ihr klar, dass ihr, obwohl genauso begabt und gut ausgebildet wie ihr Bruder, keine Karriere als Musikerin bestimmt ist. Sie komponiert heimlich und versucht immer wieder vergeblich, Vater und Bruder umzustimmen.
Nach einer Pause, bedingt durch ihre Heirat und die Geburt ihres Sohnes, nimmt sie ihre Konzerte wieder auf, ermutigt von ihrem Mann, der ihre musikalische Tätigkeit unterstützt.
Während einer einjährigen Italienreise wird ihr endlich Anerkennung in musikalischen Kreisen auch außerhalb ihrer Familie zuteil, was sie mit grober Freude und Genugtuung erfüllt. Doch ein langes Glück ist ihr nicht vergönnt, Fanny stirbt mit nur 42 Jahren während der Probe zu einer ihrer Sonntagsmusiken an einem Schlaganfall.
Ihr Bruder Felix schreibt zu ihrem Gedächtnis eines seiner schönsten. Werke, das Streichquartett in F-Moll op. 80:
https://music.youtube.com/watch?v=J3w2ErLdbyw&si=EqDS04a4b0JERdWL
Fannys Nachlass bilden rund 450 Kompositionen, darunter Kammermusik, Chöre, Kantaten, Orchestermusik und Lieder. Nur ein Bruchteil ihrer Werke wurde bisher veröffentlicht.
Ihr Bruder, Felix Mendelssohn Bartholdy, starb mit 38 Jahren, nur wenige Monate nach seiner Schwester
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